Seit 2012 sind Dan Reed Network in der Originalbesetzung von 1988 mit Schlagzeuger Dan Pred, Gitarrist Brion James, Bassist Melvin Brannon Jr. und natürlich dem Frontmann Dan Reed wieder unterwegs – und haben seitdem stets bewiesen, dass ihr Ende der 80er etablierte Rocksound zwischen Glam, Funk und hartem Rock erstaunlich gut gealtert ist.
Gleichzeitig waren Dan Reed und seine Mannen schon immer gut darin, etablierte und vielleicht auch etwas klischeehafte Genres mit ihrem eigenen Zugang und ihrem ansteckenden Bühnencharisma aufzubrechen. Ein guter Beleg für ihren Wagemut ist allein
die Tatsache, dass sie ihr zweites Album „Slam“ 1989 von Nile Rodgers produzieren ließen, der bekanntlich eher als Disco-Gott, denn als Rockproduzent verehrt wird. So klingt denn auch ihr letztes Album aus 2018, „Origins“ wie ein gelungener Spagat zwischen Rocktradition und Experimentierfreude, was sich in einer Neufassung ihres Klassikers „Ritual“ manifestiert, der Rockriffs, Funkelemente, 80er-EBM-Keyboard-Düsternis und Reeds nach wehendem Haar klingenden Gesang verbindet und dabei wahnsinnig stimmig klingt. Großen Anteil daran hat der Youngster der Band, Rob Daiker, der als Co-Produzent und Keyboarder seit 2016 das Network komplettiert.
Am hellsten glühen die Leitungen des Dan Reed Networks aber weiterhin, wenn sie gemeinsam auf der Bühne stehen – was sie im Dezember auch wieder in UK, in Schweden und in unseren Breitengraden tun werden, wenn das Album „Slam“ 30 Jahre alt wird, von Universal auf Vinyl und CD veröffentlicht wird und damit seine mehr als verdiente Wiedergeburt erfährt.
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