30.04.2017,
PAIN + special guest
Location:
,
Einlass: Uhr
Beginn: Uhr
Ticket Preise: € zzgl. Gebühren
PAIN + special guest
30.04.2017 - Köln
Coming Home Tour 2017
„That's me, designed to piss you off“ - wenn Peter Tägtgren aus den Untiefen seines legendären Abyss Studios kriecht, um sich selbst wieder hinter das Mikro zu klemmen, sind kleine Revolutionen vorprogrammiert. Was sonst könnte man von dem Death Metal-Veteranen von HYPOCRISY erwarten, der gleichzeitig mit PAIN poppigen Industrial spielt, bereits legendäre Scheiben für BELPHEGOR, CHILDREN OF BODOM oder SABATON produzierte und erst letztes Jahr zusammen mit RAMMSTEIN-Sänger Till das vieldiskutierte Projekt LINDEMANN gestartet hatte? Seit Anbeginn seiner Karriere in den frühen Neunzigern jongliert der schwedische Alleskönner mit den Extremen und lässt sich nicht bändigen. Doch genau das macht ihn so spannend. Tabus, kreativer Stillstand oder Genregrenzen kennt der 46-Jährige nicht und natürlich schwang er sich mit PAIN wieder auf unerforschte Pfade, als es darum ging, das achte Studiowerk der Industrial-Institution zu schmieden. Leicht glitt dieses zehn Songs schwere Epos dem Schweden diesmal jedoch nicht aus der Feder und so vergingen fünf Jahre seit dem letzten Release »You Only Live Twice«. Aber Peter ist kein Musiker, der halbe Sachen macht: „Manchmal raufst du dir die Haare und liegst die ganze Nacht lang schlaflos im Bett, nur weil ein Refrain nicht so klingen möchte, wie er sollte, oder du nicht weißt, wie ein Song sein würdiges Ende findet“, gesteht Frontvirtuose Peter Tägtgren. „Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen und wenn ich mich in mein Songwriting stürze, wird es ein selbstzerstörerischer Vorgang. Aber ich lebe nach einer Maxime: Entweder ich mache es perfekt - oder ich lasse es ganz sein!“ Kein Wunder also, dass PAIN diesmal eine Genre-Mischung anbieten, die es in dieser Form bisher auf keinem Album gegeben hat. Denn zu dem bizarren Alternative Metal mit elektronischem Flair und hoher Ohrwurmlastigkeit gesellen sich auf »Coming Home« epische Orchesterklänge, die den Hymnen spektakuläre Tiefe verleihen, ohne überladen oder künstlich zu wirken. Als helfende Hand hierfür stand den Herren Clemens „Ardek“ Wijers von CARACH ANGREN zur Seite, der Peters orchestralem Songwriting den letzten Schliff verpasste. So gesellt sich prächtige Epik zu sanften Passagen mit Akustikgitarre und bringt PAIN an einen Höhepunkt der Experimentierfreudigkeit, den die Band noch nie zuvor erreicht hatte. Auch was Gastmusiker angeht, rollen die Schweden den roten Teppich aus: Am Schlagzeug liefert Peters 18-jähriger Sohn Sebastian Tägtgren eine meisterhafte Nachwuchsleistung ab und für den Song 'Call Me' wurde kurzerhand Joakim Brodén von SABATON mit seiner kriegerischen Röhre ins Boot geholt. Neben der herausragenden Orchestrierung punktet das Album zusätzlich durch seine Thematiken bei den Liedtexten, die ein gigantisches Spektrum abdecken und niemals langweilig werden. Auf dem Callboy-Singalong 'Call Me' oder 'The Final Crusade' schnorcheln PAIN durch die Untiefen der menschlichen Seele und heutigen Gesellschaft und erinnern sich auf 'Absinthe-Phoenix Rising' an einen Vorfall in Leipzig, bei dem die Band nach Verlassen einer Absinth-Bar angegriffen und krankenhausreif geprügelt worden war. Zudem kommen Verschwörungstheoretiker wieder - wie schon bei vielen HYPOCRISY-Alben - vollends auf ihre Kosten und wer abgefahrene Mystery-Geschichten liebt, kommt um 'Black Knight Satellite' nicht herum: „Nikola Tesla, der die Glühbirne, die Elektrizität und vieles andere erfand, dachte damals, dass er Piepsgeräusche aus dem Weltall empfangen würde“, erklärt Peter die Hintergrundgeschichte, die ihm als Inspiration für den Song diente. „Er hörte im Jahr 1899 immer wieder Klänge, die für ihn wie eine verschlüsselte Nachricht wirkten. Als dann in den 1950ern die Raumfahrt aufkam, stolperten Leute wieder über diese Signale und auch die damaligen Wissenschaftler, die ihre Satelliten in die Umlaufbahn schickten, merkten eines Tages: Dort oben ist ein Geräusch... Es stammt allerdings nicht von uns. Sie stellten Nachforschungen an und es ergab sich, dass es seit fast 13.000 Jahren immer wieder Menschen gab, die über dieses Phänomen berichteten. Die Geschichte von jenem 'Black Knight Satellite', der angeblich in unserem Orbit kreist, aber nicht von uns dort hochgeschickt wurde, hat mich seit Jahren fasziniert - auch wenn ich nicht behaupten will, dass es wahr oder ein verrücktes Gerücht ist.“ Passend zu der Weltraumthematik wurde das obskure Cover-Artwork vom deutschen Künstler Stefan Heilemann gestaltet, der unter anderem schon für LINDEMANN oder EPICA hinter der Kamera gestanden und unvergessliche Arbeit geleistet hat. Also taucht ab in diese Welt voller Industrial Metal, pompösem Orchesterklang, spannenden Verschwörungstheorien - und Schweden, die einem gern mal in elegantester Weise ans Bein pieseln.
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